Von den 47 in der ersten Runde angetretenen Teilnehmer*innen waren nach der zweiten Runde und dem Semifinale noch drei Teilnehmer ins Finale gelangt. Dort spielten sie das Konzert für Posaune und Orchester von Henri Tomasi mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Joshua Weilerstein. Nach dem Durchgang zog sich die Jury zur Beratung zurück und verkündete dann das mit Spannung erwartete Ergebnis.
Roberto de la Guia Martínez stammt aus Spanien, ist Soloposaunist des Symphonieorchesters Wuppertal, und spielte als erster Teilnehmer. Nach Studien in Albacete und Alicante sowie einem Austauschstudium in Freiburg war er Akademist an der Karajan-Akademie. Unter spürbarer und hörbarer Anspannung nach einem nicht ganz stabilen Start konnte er seine tollen Fähigkeiten unter Beweis stellen.
Als Zweiter führte Jonathon Ramsay das Tomasi-Konzert auf. Nach Studien in seiner Heimatstadt Sydney war er Soloposaunist im Tasmanian Symphonie Orchestra. Weitere Studien führten ihn nach Berlin an die Karajan-Akademie und die Hochschule für Musik Hanns Eisler. Er ist Soloposaunist der Münchner Philharmoniker. Technisch und interpretatorisch war die Wiedergabe perfekt, klanglich warm und und rund. Sein Auftritt war souverän und in jeder Hinsicht überzeugend.
Mit Kris Garfitt, der in London, Freiburg und Saarbrücken studierte und seit 2021 Soloposaunist des WDR-Sinfonieorchesters ist, trat ein bereits in vielen Wettbewerben erfolgreicher Posaunist als Dritter an. Auswendig trug er das Tomasi-Konzert vor und brachte mit hörbarer Spielfreude eine extrovertierte, künstlerisch gereifte und extrem sichere Interpretation des Werkes zu Gehör. Tonlich schlanker und "solistischer" als Jonathon Ramsay zeigte er viele Details des Tomasi-Konzerts farbenfroh auf und demonstrierte eine große Bandbreite an Dynamik.
Kris Garfitt gewann nicht nur den ersten Preis des Wettbewerbs, sondern auch den Publikumspreis und den Sonderpreis für die Uraufführung der Auftragskomposition "Concert Etudes 6 & 7" von Mike Swoboda, komponiert für den ARD-Wettbewerb 2022 sowie einen Sponsorenpreis.
Die Künstlerbiografien der Finalisten und das Programm des Finales ist auf https://www.br.de/ard-musikwettbewerb/wettbewerb/fach-2/zp-posaune-106.html erhältlich.
Das Finale wurde - wie auch der 2. Durchgang und das Semifinale - aufgezeichnet und steht unter https://www.br.de/ard-musikwettbewerb/medien/konzerte/ard-musikwettbewerb-2022-finale-posaune-102.html zur Verfügung.
Das Bild zeigt v.l.n.r: Juroren Hansjörg Profanter, Tobi Oft, Fabrice Millischer, Antoine Ganaye, Eric Crees (Vorsitzender, vorne), Abbie Conant (verdeckt), Jonay Bylund und David Bruchez-Lalli. Preisträger Roberto de la Guia Martínez, Jonathon Ramsay sowie Gewinner Kris Garfitt.